MILOS



Name : MILOS
Griechischer Name : ΜΗΛΟΣ
Schiffstyp : Passagierdampfer
LRS-Name : MILOS
Internat. Rufzeichen : SZLK
Hafenamt : Piräus 678
Frühere Namen : 1895 CATANIA
1922 MOSCHANTHI TOGIA
1932 MILOS
Spätere Namen : 1941 12 V 7
1942 UJ 2107
Erste Handelsflagge : Großbritannien
Besitzer : 1895 Herzog von Sutherland, Glasgow, Großbritannien
1919 Sun Shipping Co. (Mitchell & Cotts, Managers), Glasgow, Großbritannien
1922 Konstantinos Togias Steamship Co. (Togias Bros), Insel Syra, Griechenland
1930 Hellenic Coast Lines, Piräus, Griechenland
1941 Deutsches Reich
Bauwerft : D.&W. Henderson Co., Glasgow, Großbritannien
Baunummer : 384
Baujahr : 1895


Stapellauf : 06.06.1895
Indienststellung : 00.08.1895
Größe (BRT) : 598
Größe (NRT) : 239
Länge (m) : 61,8
Breite (m) : 7,9
Tiefgang (m) : 4,5
Maschine : Dampfmaschine/Dreifach-Expansion/4 Zylinder/D.&W. Henderson Co., Glasgow
Leistung : 126 NHP
Propeller : 1
Geschwindigkeit (kn) : 14
1895 als Dampfyacht CATANIA für den Herzog von Sutherland, Glasgow, Großbritannien, fertig gestellt. [A][E][G]
07.09.1914 von der britischen Admiralität requiriert und als Wachtfahrzeug mit der Pennant-Nr. 07 für die Royal Navy in Dienst gestellt. [E][F][G]
21.02.1919 an den Eigner zurückgegeben der anschließend an die „Sun Shipping Co.“ (Mitchell & Cotts, Managers), Glasgow, Großbritannien, verkaufte. [E][F][G]
1922 von der Reederei „Konstantinos Togias Steamship Co.“ (Manag. Evangelos K. Togias), Insel Syra, Griechenland, für 11.000 britischen Pfund abgekauft, als Passagierdampfer umgebaut und in MOSCHANTHI TOGIA umbenannt. Besitzanteile: Evangelos K. Togias 2/3 und Alkiviades K. Togias 1/3. [A][E][C]
1930 von der „Hellenic Coast Lines“, Piräus, Griechenland, als Kapital äquivalent zu 9.500 britischen Pfund übernommen und in die Firmenflotte integriert. [A][C]
1932 in MILOS umbenannt. [A][C]
29.10.1940 nach dem Befehl Nr. 15195 von der griechischen Regierung (Stelle Δ.Θ.Μ./Γ΄) requiriert und als Kriegstransporter eingesetzt. Vor seiner Requisition war das Schiff bereits im Hafen von Piräus aufgrund seines Alters stillgelegt. [B][H][I]
03.02.1941 wegen umfangreicher Umbau aus dem Kriegstransportverkehr entnommen. Der Umbau wurde jedoch bis zur Besetzung Athens von der deutschen Wehrmacht am 27.04.1941 nicht abgeschlossen. Die MILOS wurde unbemannt und verlassen im Hafen von „Mikrolimano“ in Piräus von der deutschen Besatzungsarmee vorgefunden. Anschließend wurde das Schiff beschlagnahmt und als Vorpostenboot mit dem taktischen Zeichen 12 V 7 in die 12. Küstensicherungsflottille eingesetzt. [I][C]*
16.11.1941 unter dem Kommando des Leutnants zur See Johann Kampen als Vorpostenboot 12 V 7 in dem Kriegstagebuch der 12. Küstensicherungsflottille erwähnt. [M]
19./20.12.1941 in Probefahrtverhältnis. Die ersten Proben durchgeführt. [M]
21.12.1941-02.01.1942 nicht im Dienst. [M]
03.01.1942 zusammen mit 12 V 4 (ex brit. KOS XXIII) und 12 V 6 (ex schwed. BIRGITTA, ex PORTIA), der U-Jagdflottille Ägäis (später 21. U-Jagdflottille) übergeben und aus der 12. Küstensicherungsflottille ausgeschieden. Die drei Schiffe waren die ersten U-Jäger der Flottille. [M][D]
03.-31.01.1942 Einbau von Horchgerät und Dieselaggregat. Probefahrten durchgeführt. [D]
01.02.1942 als U-Jäger 12 V 7 für die U-Jagdflottille Ägäis in Dienst gestellt, anschließend Geleitzügen in dem gesamten ägäischen Raum eskortiert. [D]
15.04.1942 durch die Umbenennung der U-Jagdflottille Ägäis in 21. U-Jagdflottille in UJ 2107 umbenannt (Komm. Lt.z.S. Johann Kampen). [J]
16.05.1942 unter dem Kommando von Oberleutnant zur See Kampen zusammen mit der UJ 2104 (ex brit. KOS XXIII) und den italienischen Schiffen NIOI und MARECHIARO (Kreta-Staffel) im Marsch von Piräus nach Suda (Kreta) und dann weiter nach Iraklion. [D]
19.05.1942 mit UJ 2104 und dem Dampfer SANTA FE im Marsch nach Suda. [D]
21.05.1942 mit dem Kreta-Staffel von Suda nach Piräus ausgelaufen. Infolge eines Versagens der Lenzpumpen zurück geblieben, erreichte jedoch am nächsten Tag den Hafen von Piräus. [D]
27.05.1942 mit UJ 2104 im Geleit des Dampfers PANIGAGLIA von Piräus nach Kreta ausgelaufen. [D]
28.05.1942 mit UJ 2104, den Tanker RONDINE und das italienische T-Boot LUPO von Iraklion nach Piräus ausgelaufen. Das Schiff war überwiegend für Geleitsicherungen zwischen Piräus, Kreta und Tobruk tätig. [D]
04.07.1942 unter dem Kommando von Oblt.z.S. Thomsen (Vertretung). [D]
22.07.1942 wieder unter dem Kommando von Oblt.z.S. Kampen. [D]
09.10.1942, 15:35 Uhr, mit UJ 2102 (ex schwed. BIRGITTA), den Minenlegern BULGARIA und BARLETTA und dem Zerstörer HERMES (ex griech. VASILEFS GEORGIOS) zu Minenunternehmung im Seegebiet südlich von Kreta von Piräus ausgelaufen. [D]
10.10.1942, 08:20 Uhr, in der Cerrigottostrasse (westlich von Kreta) wurde das Geleit von dem britischen U-Boot HMS TRAVELLER (Komm. St John) mit zwei Torpedos erfolglos angegriffen. Anschließend wurde das U-Boot durch den U-Jäger 2107 einwandfrei geortet und mit Wasserbomben bekämpft. Ein grösser werdender Ölfleck wurde als Beweis für die Vernichtung des feindlichen U-Bootes angenommen. Nach eingehender Prüfung aller Umstände wurde am 01.11.1942 die Vernichtung des U-Bootes vom Admiral Ägäis fälschlicherweise anerkannt. [D][J][K][L]
27.11.-05.12.1942 wegen Reparatur der Rudermaschine außer Kriegsbereitschaft. [D]
12.12.1942 Vorbereitungen zur Werftliegezeit. [D]
14.12.1942 – 15.09.1944 außer Dienst und unbesetzt wegen Grundumbau bei den Deutschen Werken in Salamis. Das Schiff wurde ganz ausgeschlachtet und nur die Maschine und die Außenhaut wurden wiederverwendet. [D][F][G]
15.09.1944 während des Umbaus im Stützpunkt Salamis von feindlichen Fliegerbomben vollgetroffen und zum Totalverlust erklärt. [D][F][G]
Nach dem Krieg vermutlich von der O.A.N. (griech. Abwrackungs-Komitee) abgewrackt.

*) Gröners Behauptung, dass das Schiff das taktische Zeichen 13 V 3 bekam, muss als fehlerhaft betrachtet werden. [F]

Verlustdatum : 00.04.1941
Verlustort : Mikrolimano, Piräus, Griechenland
Verlustart : Beschlagnahmung
Verlustursache : Beschlagnahmung
Gegner-Name : Deutsches Reich
Mannschafts-Schicksal : Keine Verluste
01. [A] Lloyds Register of Shipping
02. [B] Melissinos, Ioannis: Die Marine im Zweiten Weltkrieg – Der gesamte Beitrag der griechischen Handelsmarine (Motorsegler und Dampfer) 1940-1945, Band I und II, Universität Ioannina 1995 (gr.)
03. [C] Dounis, Christos: Die Wracks der griechischen Gewässern 1900-1950, Band I, Finatec, Athen 2000 (gr.)
04. [D] KTB der U-Jagdflottille Ägäis und der 21. U-Jagdflottille
05. [E] The Clyde Built Ships
06. [F] Gröner, Erich (Fortgeführt von Dieter Jung und Martin Maass): Die deutschen Kriegsschiffe 1815-1945, Band 8/2, Bernard & Graefe Verlag
07. [G] Schmelzkopf, Reinhart: Fremde Schiffe in deutscher Hand 1939-1945, Edit. Strandgut, Cuxhaven 2004
08. [H] Fokas, Dimitrios: Der Einsatz der königlichen Marine im Krieg 1940-1944, Edit. GEN, 1968 (gr.)
09. [I] Malakasis, Ioannis: Der Beitrag der griechischen Handelsmarine in dem kriegerischen Aufwand der Nation, Universität Ioannina 1994 (gr.)
10. [J] KTB Admiral Ägäis
11. [K] Projekt-ASA (HMA)
12. [L] Uboat.net
13. [M] KTB der 12. Küstensicherungsflottille
Eingefügt am : 15.11.2011
Eingefügt von : Dimitris Galon
Letzte Änderung : 05.01.2016
Geändert von : Dimitris Galon
Änderungen : - 27.11.2011 T. Reich Bilder 1-2 eingefügt
- 21.10.2014 T. Reich Bild 1 ersetzt und Bilder 3-4 eingefügt
- 14.12.2015 D. Galon Chronik korrigiert und ergänzt
- 04.01.2016 D. Galon Bild 5 und 6 sowie Dokument 1-3 eingefügt